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Unser bescheidenes Alltagsleben
Aus meinem Leben: Ausschnitte aus "Erinnerungen an meine Kindheit und Schulzeit".
Autor: Hans Thaler


   

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Mir wurde erst viel später klar, dass meine Eltern mit dem kleinen Verdienst, den mein Vater als Fabrikarbeiter heimbrachte, nicht über die Runden gekommen wären, wenn sie nicht durch weitgehende Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln und Brennholz auf der Ausgabenseite eingespart hätten.
Das Wohnen auf einem ehemaligen Bauernhof ermöglichte die Haltung von Kleintieren und den Anbau von Garten- und Feldfrüchten. Nebst einem Gemüsegarten südseitig vom Wohnhaus gab es einen Anteil am Obstgarten und jenseits vom Laintalbach einen eingefriedeten Acker, wo Kraut, Kartoffeln sowie Futterrüben für die Schweine angebaut wurden. In den Wirtschaftsgebäuden war Platz genug für die Tierhaltung. Einige Schweine und eine Schar Hühner gaben neben den Garten- und Feldfrüchten eine gute Ernährungsgrundlage. Klaubholz konnten wir kostenlos aus dem nahen Bergwald holen. Mühselig war allerdings der Heimtransport mit eigener Kraft. Mutter hatte eine ausgefallene Methode: Sie trug die schwersten Holzbündel auf dem Kopf, während ich meine kleine Holzfuhre auf ein Stangengerüst stapelte und mich davor wie ein Zugpferd einspannte und so meine Fuhre wie einen Kufenschlitten zu Tal zog. Schwierig wurde es erst die letzten hundert Meter, weil auf dem ebenen Wegstück meine Kraft nicht mehr reichte.

Die Schule hat mir in all den Jahren kaum Kummer bereitet, sondern eher viele Erfolgserlebnisse beschert. Wir hatten in der Volksschule Trofaiach in jedem Schuljahr eine andere Lehrkraft, an die ich mich ohne Schwierigkeiten anpasste. Eindrücke aus den ersten beiden Klassen habe ich eingangs geschildert. In der dritten Klasse, bei Herrn Josef Stangi, dem Gatten meiner Elementarlehrerin, war ich einer der wenigen Schüler, der nie aneckte. Er war, ohne Übertreibung und üble Nachrede gesagt, ein maßloser Prügelpädagoge, der in seinem Jähzorn die Buben nach Noten versohlte und manchen Spanischen am Hintern meiner Mitschüler zu Kleinholz zerschlug. Dabei lernte auch ich das Fürchten, ohne dass mir jemals ein Haar gekrümmt worden wäre. Mein Klassenlehrer der vierten Klasse namens Rudolf Parz war hingegen ein kinderfreundlicher, gerechter Junglehrer, der auch Verständnis für kindliche Späße aufbrachte. Als er mich einmal auf meinem weiten Schulweg nach Hause begleitete und dabei mit mir wie mit einem guten Freund plauderte, hinterließ das bei mir einen tiefen Eindruck.



Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Meine ersten fünf Lebensjahre in der Steiermark

Übersiedelung nach Wolkersdorf
Vom Leben im Laintal
Erinnerungen an meine unbeschwerte Kindheit
16. September 1931: Beginn der Schulpflicht
Mein Berufswunsch: Lehrer
Unser bescheidenes Alltagsleben
24. September 1935: Der Eintritt in die Hauptschule
Umzug in den Markt Pernitz in Niederösterreich

Seine Erinnerungen an die Militärzeit finden sich unter den Zeitzeugenberichten auf www.ooezeitgeschichte.at.
Hans Thaler: Memorandum – Erinnerungen an die Militärzeit
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Hugo Wagner - Lebenserinnerungen Foto K. Freisinger 

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