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Schloss Hochhaus

"Museum des Monats" – August 2008
Heimatmuseum Vorchdorf

   

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Am Marktplatz von Vorchdorf befindet das um 1600 errichtete Renaissanceschloss Hochhaus. Der zweite Stock des noch weitgehend original erhaltenen beeindruckenden Bauwerkes beherbergt das Heimathaus Vorchdorf. Dort können Besucher anhand mehrerer inhaltlicher Schwerpunkte 5000 Jahre spannende Ortsgeschichte erleben. Eine neue Dauerausstellung zeigt die Entwicklung des Marktes im 20. Jahrhundert. Die atemberaubende Schnelligkeit der Veränderungen im technischen Bereich wird dabei an drei Beispielen anschaulich demonstriert: Radio, Telefon sowie Büromaschinen bzw. Computer. Mit der Sonderausstellung "Schlierbacher Ketzerbilder" bietet das Heimatmuseum Vorchdorf noch bis Ende Oktober ein weiteres Highlight.
Die engagierte Aufbereitung neuer Inhalte ist der Anlass für den Oö. Museumsverbund, an das Heimathaus Vorchdorf das Prädikat "Museums des Monats" zu vergeben.



Vom Lochhammer zum Computer
Vielfältige Sammlungsbereiche

Die Besiedlung Vorchdorfs lässt sich bis in die Jungsteinzeit nachweisen. Im orts- bzw. besiedlungsgeschichtlichen Teil des Heimathauses sind daher auch jungsteinzeitliche Bodenfunde sowie Fundobjekte zu sehen, welche die römische Zeit repräsentieren.
SchmuckscheibeBesonders kostbare Exponate stellen zwei goldplattierte Schmuckscheiben mit Greifendarstellungen aus dem 12. Jahrhundert dar. Diese stammen aus einer frühmittelalterlichen Holzburg, die zerstört und schließlich 1959/69 ergraben wurde.


Bild: Schmuckscheibe
(Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)



Holz und Leder

Das Alltagsleben des Ortes aus vergangenen Zeiten wird anhand von Hausrat und Trachten sowie an den Themenbereichen Schule und Vereinswesen dargestellt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das Handwerk, bestanden in Vorchdorf doch zwei Lederfabriken; in einer wurden noch bis vor wenigen Jahren Schi-, Militär- und Arbeitsschuhe hergestellt. Die Tradition der Gerberei an Alm und Laudach reicht allerdings bis ins Mittelalter zurück. Um 1900 schließlich erreichten die beiden Schuh- und Lederfabriken der Familien Kitzmantel großindustrielle Dimensionen. Bilder, Arbeitsmaterialien und Werkzeuge erinnern an dieses Gewerbe, das einst große Bedeutung für Vorchdorf hatte.
Holz diente vor allem den Bindern und Zimmerern der Umgebung als Werkstoff. Werkzeuge und Erinnerungsstücke zeugen von den einst lebensbestimmenden Handwerkszweigen in der waldreichen Umgebung Vorchdorfs.



Kostbare Taschenuhren

Nicht zu vergessen ist die berühmte Uhrmacherfamilie der Krumhuber, die von 1776 bis 1886 in Vorchdorf ansässig war. Die kostbaren Spindel-Taschenuhren aus der Hand Johann Michael Krumhubers (1757–1841) zeichneten sich durch besondere Präzision und die kunstfertige Ausstattung aus. Zahlreiche besonders schöne Exemplare dieser Taschenuhren sind im Vorchdorfer Heimathaus zu bewundern.



Vom Kurbeltelefon zum Multifunktionshandy

Einige der wichtigsten technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts werden im liebevoll gestalteten Museum ebenfalls präsentiert. Der Bogen spannt sich dabei vom einfachen Detektorradio aus den 1920er Jahren oder dem Kurbeltelefon bis zum Multifunktionshandy mit Kamera, MP3-Player, Internetverbindung, Radio und Fernseher.



Sakrale Kunst

Die Pfarrkirche von Vorchdorf ist mit äußerst qualitätvollen Kunstwerken ausgestattet. Auch im Heimathaus Vorchdorf ist sakrale Kunst zu bewundern: neben zwei barocken Bildern eines Seitenaltares aus der Pfarrkirche von Vorchdorf, die im 19. Jahrhundert entfernt wurden, etwa ein spätgotisches Kreuz aus der Zeit um 1520. Abt Martin III. Resch von Kremsmünster (1649–1709) ist mit einem Portrait von Johann Michael Feichtmayr aus dem Jahr 1708 vertreten. Der hoch gebildete Martin Resch wirkte um 1700 als Pfarrer von Vorchdorf und ließ die Kirche des Ortes großzügig im barocken Stil umbauen. 1704 wurde der aus Gmunden stammende Priester von seinen Mitbrüdern schließlich zum Abt des Benediktinerstiftes Kremsmünster gewählt.



Einzigartige kulturhistorische Dokumente

schlierbacher KetzerbildDie Sonderausstellung "Schlierbacher Ketzerbilder" präsentiert die im Zisterzienserstift Schlierbach verwahrten 25 Tafelbilder, welche die Machenschaften der so genannten "Kapergerbande" zeigen.


Bild: Schlierbacher Ketzerbild
(Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)




Die Mitglieder dieser Bande sollen in der Zeit um 1650 im östlichen Alpenvorland angeblich blasphemische Verbrechen begangen haben; viele wurden hauptsächlich deswegen hingerichtet. Historisch anlasten kann man der Bande allerdings Mord und Raub.
Ursprünglich eine große Bildttafel, wurde das Ensemble, eine einzigartige kulturhistorische Quelle, später zerteilt; anlässlich der Sonderausstellung in Vorchdorf wurde dieses nun fotografisch rekonstruiert. Neben den Fotos sind vier originale Tafeln in der aktuellen Schau zu betrachten. Gemeinsam mit anderen Leihobjekten wie Objekten, die beim Verhör der Bandenmitglieder zum Einsatz kamen, zeichnen die Tafelbilder ein lebendiges Bild von der bewegten Zeit um die Mitte des 17. Jahrhunderts sowie deren Weltbild und Glaubenspraktiken, den aus heutiger Sicht als Aberglauben eingestuften Vorstellungen und den Rechtspraktiken, welche auch die Folter zum Erzwingen von Geständnissen kannten.



Kontakt:
Heimatmuseum Vorchdorf
Schlossplatz 1, 4655 Vorchdorf
Telefon: +43 (0) 7614/8245, Kustos Kons. OSR Alfred Hollinetz
E-Mail: alfred.hollinetz@aon.at

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Sonntag: 9:30-11:30
Sowie jederzeit nach telefonischer Vereinbarung



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Kontakt:
Heimatmuseum Vorchdorf
Schlossplatz 1
A-4655 Vorchdorf
Telefon: +43 (0) 7614/8245
Kustos Kons. OSR Alfred Hollinetz
alfred.hollinetz@aon.at

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Sonntag: 9:30-11:30
Sowie jederzeit nach telefonischer Vereinbarung

Totenkopf
Bild ganz oben: das um 1600 errichtete Renaissanceschloss Hochhaus.
oben: Totenkopf
(Bildquelle: OÖ. Museumsverbund. honorarfrei)


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