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Alle Festtage

Quelle:
Dr. Elisabeth Schiffkorn


Gründonnerstag (Text von P. Amand Baumgarten)

Gründonnerstag

Im Volksmund wurde früher vom „Greindonnerstag“ gesprochen, denn das Wort „greinen“ bedeutet weinen. Wahrscheinlich leitete sich die Farbe von den kirchlichen Paramenten her.
Die an diesem Tag gelegten Eier werden als Antlasseier bezeichnet, nach dem Mittelhochdeutschen antlaz – Entlassung, Ablass, Lossprechung (von den Sünden), von der einstigen Entlassung aus den Kirchenbußen. Am Gründonnerstag wurden nämlich früher die Büsser, die öffentlich zu einer Kirchenstrafe verurteilt worden waren, wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen. Antlasseier galten als besonders segenskräftig und wurden zur Abwehr böser Zauber und gegen Unwetter und Hagelschlag das ganze Jahr über aufbewahrt.
Besonders um diese am Gründonnerstag gelegten Eier bildeten sich zahlreiche abergläubische Vorstellungen heraus: Ein am Ostersonntag geweihtes Antlassei verhindert, in Papier gewickelt und in ein ausbrechendes Feuer geworfen, dessen Umsichgreifen. So auf den Dachfirst gelegt, dass es auf der Spitze steht, verhindert es das Einschlagen von Blitzen; es darf aber nicht gefärbt sein. Ein Ei, das an diesem Tage in die Sonne gelegt wird, ist gut gegen den Blitz.
Am Gründonnerstag soll etwas Grünes gegessen werden, daher steht auch in Gasthäusern „Spinat mit Ei“ auf der Speisekarte. Einen besonderen Platz am volkstümlichen Speisezettel nimmt die „Sieben- oder Neunkräutelsuppe“ ein. Auch Vogerlsalat und Brunnenkresse gehören zu den beliebten Grünspeisen.

Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach Rom, die Ratschenbuben gehen durch die Orte, bis zum Karsamstag, an dem die Glocken zurückkehren. Die Ratschen sind Lärminstrumente zur Dämonenabwehr und zum Winteraustreiben. Sie haben aber auch die Aufgabe, die guten Geister der Vegetation und des Wachstums aufzuwecken (Grasausläuten). Sie ersetzen die Glocken, die mit ihrem Geläute ansonsten diese Schutzfunktion überhaben. (Nach dem abendlichen Aveläuten haben die bösen Geister freien Zutritt zu den Häusern, glaubten zumindest unsere Vorfahren.)

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