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Festtage (gruppiert):
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Quelle: "Das Jahr und seine Tage in Meinung und Brauch der Heimat" von P. Amand Baumgarten. Erstdruck 1860 Aus dem Nachlass herausgegeben von Dr. Adalbert Depiny, "Heimatgaue", 7. Jg. 1926, 1. u. 2. Heft
Magdalenentag (Text von Dr. Elisabeth Schiffkorn)
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Magdalenentag
27. Juli
Es ist dies ein großer Unglückstag, an dem man nicht heiraten, nicht reisen, überhaupt kein wichtiges Geschäft tun oder antreten, nicht bergsteigen, noch auf dem Wasser fahren soll. Denn „neun hängen, neun erfallen, neun tränken sich“.
Ähnliches verlautet vom Sonnenwende- und Georgitag. Das Volk kennt übrigens mehrere solche Unglückstage. Häufig werden 32 gezählt, welche, Tag und Zahl wechselnd, sich auf die zwölf Monate verteilen. In Windischgarsten heißen oder hießen sie „Schwendtage“. Das Kind, welches an einem solchen Tage geboren wird, lebt nicht lange oder hat viel Unglück und stirbt eines plötzlichen elenden Todes. Besonders gilt dies vom 1. April. Ein Paar, das an einem solchen Tag heiratet, bleibt nicht lange beisammen, kriegt Zank und Streit im Hause oder erfährt anderes Unglück. An diesen Tagen darf man auch ohne Schaden keine Arznei nehmen. Als die drei verrufensten gelten: der 1. April, an diesem Tage wurde Judas geboren; der 1. August, an diesem ward Luzifer vom Himmel gestoßen; der 1. Dezember, an dem Sodoma und Gomorrha von der Erde vertilgt wurden. In Windischgarsten werden der 1. September, der 1. Oktober und der 1. November bei gleicher Reihe der verursachenden Ereignisse genannt. In Schwanenstadt gelten als Unglückstage: 1. Der Tag des Propheten Daniel, denn der Daniel möchte gern alles zugrunde richten. 2. Der Tag Abdon, der 30. Juli, heißt auch der Satanstag. An diesem Tage soll man kein Geschäft anfangen, nicht heiraten, ja nicht einmal reden. Auch an dem Wochentag, auf den der 30. Juli fällt, soll man im ganzen Jahr nichts unternehmen. 3. Der 1. August, Petri Kettenfeier, der Verstoßungstag Luzifers. In Freistadt heißen die Unglückstage Dör-, Dertage.
Auch zum Aderlassen gute und schlechte Tage gab es. Sie waren in Aderlaßtäfelchen, die vor Zeiten jeder Kalender enthielt und die noch hie und da anzutreffen sind, verbreitet. Der Monat wird dabei von einem Neumonat zum andern gerechnet.
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