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Feste und regionales Brauchtum

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Festtage (gruppiert):
Advent
Allerheiligen und Allerseelen
Fasching
Ostern
Pfingsten
Weihnachten

Quelle: "Das Jahr und seine Tage in Meinung und Brauch der Heimat" von P. Amand Baumgarten.
Erstdruck 1860
Aus dem Nachlass herausgegeben von Dr. Adalbert Depiny, "Heimatgaue", 7. Jg. 1926,
1. u. 2. Heft


Erster Mai (Text von Dr. Elisabeth Schiffkorn)

Erster Mai

1. Mai
Der Brauch des Maibaumsetzens wird in der Volksmeinung mit den beiden Tagesheiligen Jakob und Philipp in Zusammenhang gebracht.
Als der heilige Apostels Jakob, dessen Fest auf den 1. Mai fällt, enthauptet worden war, wollten die Juden dasselbe auch mit Philippus tun und sperrten ihn, da mittlerweile der Sabbat angebrochen war, in ein Haus in einer Straße Jerusalems. Um sich das Haus zu merken, stellten sie einen kleinen Baum, nach andern einen abgehauenen Wipfel vor die Tür. Aber des andern Tages standen vor allen Häusern Bäume und Wipfel, und das blutige Vorhaben war vereitelt. Daran erinnert der Maibaum.
Zu Maibäumen wählt man hohe, schlanke Stämme. Der Wipfel wird mit bunten, flatternden Seidenbändern, mit Rauschgold u. dgl. behangen, der Stamm bemalt (Innviertel).
Die Maibäume werden auch öfters berindet gelassen. Auf Brettchen, welche unter rechtem Winkel am Stamme befestigt sind, findet sich nicht selten eine Art roher plastischer Darstellungen, welche meist komischen oder satirischen Bezug haben, wie z. B. der Bettelvogt ein altes Weib aufpackt (Waldzell).
Das Maibaumsetzen geschieht am ersten Sonntag des Mai. Die, welche das Klettern versuchen, bestreichen sich Hände und Fußsohlen mit Pech und führen in den Säcken Asche bei sich. Der Stamm ist nicht nur glatt geschält, sondern auch gewächst. Oben sind Beste angebracht und zwar so gereiht, daß das höchste den Wipfel selbst krönt (St. Martin im Mühlviertel).
Am Philippitag soll man nicht flicken, man bekommt sonst den Wurm im Finger, den das Volk mit Vermeidung des eigentlichen Namens häufig das „Beißád“ nennt. Nicht nähen und stricken soll man, weil unser Herrgott an dem Tage dem Korn „untersät“. Überhaupt soll man am 1. Mai nicht arbeiten, weil Philipp das Getreide „ausflickt“.
Das Korn soll zu Philippi schon so hoch sein, daß sich ein Mann darin verstecken kann.


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