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Feste und regionales Brauchtum

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Festtage (gruppiert):
Advent
Allerheiligen und Allerseelen
Fasching
Ostern
Pfingsten
Weihnachten

Quelle:
Dr. Elisabeth Schiffkorn


Allerseelen (Text von P. Amand Baumgarten)

Allerseelen

2. November
Dieser Gedenktag wurde von Abt Odilo von Cluny im Jahr 998 ins Leben gerufen, für die Verstorbenen, die noch auf den Weg in den Himmel sind. Im alten Volksglauben war die Meinung vetreten, dass an diesem Tag die Armen Seelen aus dem Fegefeuer zur Erde aufsteigen. Aus diesem Grund wurden am Abend für die Seelen verschiedene Speisen zubereitet. Es galt als gutes Omen, wenn am nächsten Tag die Teller leer waren. (Zu diesem Zweck wurden die Speisen nahe eines offenen Fensters aufgestellt, damit sie von den Armen des Ortes eingesammelt oder aufgegessen werden konnten, da es sich dabei oft um Milchsuppen handelte.)
Tage vorher wurden oft zu hunderten „Seelwecken“ gebacken, die von den „Seelngehern“ mit einem frommen Spruch an den „Bettelfenstern“ der Bauernhöfe erbeten wurden. Auf diese Weise war es den Armen möglich, sich einen Vorrat an Brot anzulegen. Auch die Spender waren überzeugt, dass die Danksagungen der Heischegeher Glück für Haus und Hof bedeuteten.
Die abergläubischen Bräuche waren zahlreich. Auf die Gräber stellte man Speisen, etwa Brot oder Bohnen (Bohnen galten als Seelenspeise). Man besprengte die Gräber mit Weihwasser, um die Qualen der Armen Seelen in Fegefeuer zu lindern. Diese Nacht sollte niemand im Freien verbringen, denn böse Geister und Dämonen kommen an diesem Tag auf die Erde. Es gab an diesem Tag viele Arbeitsverbote, so durfte kein Brot gebacken werden. Es ist das Fest des Abschieds, an dem die Toten in den Gräbern und die Ahnen geehrt werden. Auf den Gräbern brennen Allerseelenlichter. Die Menschen besuchen die besonders schön geschmückten Gräber ihrer Verstorbenen und zünden Lichter an.
Die Patenkinder erhielten einen großen Briochestriezel, oft verziert mit aus Teig geformten Vögeln. (Auch Vögel galten als Seelentiere.)
Im Raum Kirchdorf schenkten die Eltern ihren Kindern „Himmelsleitern“. Da sind Gebildbrote, die aus vier oder mehr Doppelspiralen gebildet wurden. Von den Bäckereien werden Allerheiligenstriezel angeboten.
Mit dem Allerseelentag endete früher das alte Wirtschaftsjahr, das neue begann mit Martini (11. November).


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